Ewig ist es her, dass ich einen beloved Books Beitrag geschrieben habe.
Für alle, die nicht mehr wissen worum es sich handelt, es geht darum ein Buch zu zeigen, was man vor einer Weile gelesen und geliebt hat und welches schon wieder viel zu lange unerwähnt im Regal steht.
Ausgedacht hat sich die ganze Aktion Kira von Bibliophilie Hermine.
Heute soll es also um ''Ain't Nobody'' von Anastasia Donavan gehen.
Das konntet ihr der Überschrift ja schon entnehmen, vor kurzem ist Band 2 und damit der Abschluss der dramatischen Dilogie erschienen und ich möchte das zum Anlass nehmen euch dieses Herzensbuch ebenfalls ans Herz zu legen.
Darum geht es:
Annas Leben ist geprägt durch Magersucht, Missbrauch und Gewalt.
Ganz allein kämpft sie gegen ihre Dämonen und lässt niemanden an sich heran – bis sie auf Karim trifft.
Ihm gelingt das, was sonst kein anderer schafft: Er erhält einen Blick hinter Annas Maske und verliebt sich in sie. Durch diese Begegnung verändert sich ihr Leben schlagartig und es beginnt ein Kampf um Liebe, Vertrauen und Gerechtigkeit.
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Meine Meinung damals kurz nach dem lesen:
Wenn ihr etwas wollt das die Oberfläche ankratzt aber nicht unter die Haut geht dann legt Ain't Nobody beiseite. Aber wenn ihr euch darauf einlasst dann seit versichert, dass es euch treffen wird. Ziemlich hart. Vielleicht nicht jeden. Aber mich.
Dieses Buch ist weder mit seinem Thema noch mit seinem Umfang ein Leichtgewicht. Doch Anastasia hat es einfühlsam und wahnsinnig echt umgesetzt. Es ist so als wäre Anna deine beste Freundin und du versuchst Seite für Seite ihre schlachten zu schlagen, sie zu retten. Doch du bist nur ein machtloser Leser der den Lauf der Geschichte nicht ändern kann. Es ist furchtbar frustrierend. Aber nicht auf schlechte weise. Es ist eben so wie das Leben am ehesten in einer solchen Situation laufen würde und nicht wie das Wunschdenken.
Anna und Karim haben gelebt. So wie jede Figur es ebenso hat. Sie haben sich so verhalten wie Teenager es tun würden. Zumindest den Umständen entsprechend. Das ist unendlich gut gelungen.
Ich habe es Anastasia voll und ganz abgekauft. Ganz toll fand ich auch Nina. Ihr lest relativ am Anfang über sie und wenn ihr sie das erste mal trefft ist sie einfach fantastisch.
Es regt einfach zum nachdenken an und ich würde mir wünschen, dass jeder dieses Buch liest und hoffentlich die richtigen Schlüsse zieht.
Was ich unbedingt loswerden muss:
Ihr wisst, wie es mit schwierigen Themen ist. Entweder sie werden so umgesetzt, das man sich nicht hinein versetzen kann oder so, dass man es beinahe selbst fühlt. Und ''Ain't Nobody'' gehört zu denen, die man fühlt, wobei ich über das beinahe hier hinweg gehen möchte, denn es ist durch die Sprache sehr nah, nichts wird verschönt, nichts wird gerechtfertigt. Man bekommt das Wahre, das Echte. Und nicht jedes Mädchen, jede Frau wird so reagieren oder so sein wie Anna, geht ja auch schlecht aber ich denke, dass es einfach hilft so zu schreiben, wie es sein könnte und nicht wie die Situation möglichst galant gelöst werden könnte. Anastasia versucht nicht aus der Nummer heraus zu kommen, sie geht immer tiefer. Der Leser soll nicht im Himmel schweben sondern mit Anna und auch Karim durch die Hölle wandern. Weil man es sonst nicht fühlt.
Jetzt lese ich Band 2 und ich weiß, dass es mich zerstören wird.
Auch denke ich, dass dieses Buch so unendlich wichtig ist und das es um Themen geht über die nicht geschwiegen werden darf. Wir müssen endlich anfangen zu reden. Ob Betroffen oder nicht es sollte normal werden, dass man sich jemandem anvertrauen kann, es sollte selbstverständlich sein, dass man Hilfe bekommen kann und die Stellen, die diese geben sollen nicht fürchten muss. Leider kann ich ohne Betroffen zu sein Annas Ängste nachvollziehen, ich hätte die gleichen und das gilt für viele Situationen in denen sich gewisse Ämter einschalten könnten.
Ihr seht aber es hinterlässt etwas beim Leser auch wenn ich keinen Bezug zu Gewalt, Missbrauch oder Magersucht habe so wie Anna deren Allltag daraus besteht, habe ich dennoch einiges verstanden und über vieles nachgedacht. Und denken sowie sprechen ist wichtig. Solche Übergriffe und Probleme entstehen wohl eher im Stillen, umso wichtiger ist es das die Opfer laut werden, das diejenigen die keine Opfer sind denen die es sind das Gefühl geben, dass es okay ist seine Stimme zu erheben, dass man noch genauso ein vollwertiger Mensch ist wie alle anderen. Letztlich denke ich solche Bücher sollten alle Leser anregen an sich arbeiten zu wollen, verstehen zu wollen und vor allem hinsehen zu wollen auch wenn es einfacher ist weg zu sehen.
Lest dieses Buch, es wird euch so viel mehr geben als eine gute Geschichte.
Danke für eure Aufmerksamkeit. Auch wenn dieser Beitrag etwas anders geworden ist als die ''Beloved Books Beiträge'' sonst aussehen.
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