Dienstag, 27. November 2018

[Rezension] Fuck you, Hope - Daniela Hartig



"Die Ewigkeit kommt und geht und ich weine um alles, was wir verloren haben. Um jeden Herzschlag, der uns übermäßige Kraft gekostet hat."
Die wahre Liebe übersteht alles. Aber kann sie auch alles verzeihen?
Floyd war so glücklich wie nie zuvor in seinem Leben. Storm war seine Traumfrau und er liebte sie - bedingungslos. Sie zeigte ihm, was wahre Liebe bedeutet. Alles war perfekt. 
Doch dann kam dieser eine Moment, der mit einem Schlag alles Glück zerstörte. Und mit dem keiner von beiden gerechnet hatte. 
Wohin mit all der Liebe, wenn etwas Schreckliches sie in Schutt und Asche legt? Können Herzen Schmerzen überstehen, ohne zu zerbrechen? Kannst du den Menschen vergessen, den du über alles liebst? Und was passiert, wenn man sich nach vielen Jahren plötzlich wieder gegenüber steht?


Verlag: Books on Demand | Preis: 12,90€ | Seiten: 452 | Erschienen: 1.6.18


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In diesem Buch habe ich wirklich viel durchgemacht.
Sämtliche Emotionen habe ich durchlaufen um dann zu merken, dass es von vorne und dann völlig verdreht weiter geht. Eigentlich hatte ich nie wirklich eine Ahnung was ich fühlen soll, weil ich immer von dem Gefühl begleitet wurde, dass es falsch ist, dass Floyd etwas getan hat, dass ich nicht so sehr mit ihm mitfühlen darf und doch war es so.

Zu Anfang habe ich direkt etwas essentielles erfahren, den Vorgänger habe ich nicht gelesen (ich nehme an alle, die Fuck you, Love gelesen haben wissen, was Floyd getan hat) weswegen es für mich völlig aus dem Nichts kam und sehr ungeschönt ausgesprochen und behandelt wurde. Das fand ich wahnsinnig gut und wichtig! Es war genau das was ich mir jedes Mal wünsche, wenn es um das Thema geht, dass es offen beim Namen genannt wird.
Und trotzdem war ich Floyd von Anfang an verfallen. Er war liebevoll, süß und es ging bei ihm um alles oder nichts. Ich mochte es, dass er so unglaublich intensiv war. Nicht nur sein Wesen, sondern auch die Art und Weise, wie er gehandelt hat, wie er die Dinge angegangen ist hat mich total fasziniert und ich fand es immer wieder rührend und wunderschön!

Storm war...puh. Ich habe mich wirklich ganz furchtbar schlecht gefühlt, weil ich sie einfach nicht mochte. Das lag daran, das sie unglaublich fies zu Floyd war, was natürlich aus Gründen so war, die nachvollziehbar sind. Da muss ich sagen fehlt mir der erste Band, sicher hätte ich sie dann schneller in mein Herz schließen können. Vielleicht lag es auch an meiner Sympathie zu Floyd, dass ich mich mit ihr schwer getan habe. Aber es blieb nicht so, ich habe sie besser kennengelernt, habe mehr versucht in das hinein zu fühlen, was sie durchgemacht hat und letztlich war es vollkommen verständlich und sie hatte jedes Recht dazu. Es gab aber auch die Momente in denen ich sie absolut bezaubernd fand, gefühlvoll, zauberhaft, gerecht, stark vor allem stark und einfach sehr, sehr echt. Sie ging mir unter die Haut, genau wie Floyd.
Das ganze Buch, die Geschichte kribbelt immer noch ganz tief in mir.

Es gab viele, viele Dinge, bei denen ich dachte: ''Oh Gott, das darf doch nicht sein'' und doch war es so oder schlimmer. Immer wenn ich dachte es kann gar nicht emotionaler werden, es kann gar nicht noch ein weiterer Schlag in den Magen folgen ohne lächerlich zu werden kam einer und es wurde NICHT lächerlich sondern nur echter. Rauer aber echter.

Es ist eine Geschichte, die im echten Leben passiert, vielleicht nicht genau so aber vermutlich beinahe und das ist natürlich etwas worüber man unglaublich lange nachdenken kann, worüber man sich das Hirn zermartert. Jede noch so kleine Ungerechtigkeit konnte ich im Kopf hin und her wenden, ich habe überlegt, wie man einige Situationen hätte vermeiden können, doch in diesem Ausnahmefall ist einfach alles drin, man kann da nicht pauschal sagen, so wird sie sich nun verhalten, so muss er sich benehmen. Nein. Im Gegenteil. Es ist alles drin, alles ist möglich und dann passiert etwas, von dem man denkt, dass unmöglich wirklich passieren kann und doch habe ich gefühlt,was sie gefühlt haben und mir ist klar geworden: ''Doch''.
So krank es kling und so sehr sich Storm hasst, aber ich konnte es anhand dieser Geschichte und diesen beiden Charakteren absolut nachvollziehen.

Für mich ist das ein Buch, dass einem durch und durch geht, es lässt einen nicht los und wenn man denkt, dass sich die Achterbahn langsam dem Ende nähert, nimmt sie wieder an Fahrt auf und wirbelt alle Emotionen durcheinander.
Ganz, ganz nah und großartig.




Der Schreibstil ist genau nach meinem Geschmack. Daniela Hartig lässt ihre Protagonistin mehr fluchen, als eine ganze Gruppe Bauarbeiter und ich habe mich darüber blendend amüsiert aber auch identifiziert. Es gelang ihr einfach sich in meine Seele hinein zu schreiben auf eine leichte aber sehr, sehr intensive eindringliche Weise.

Muss ich was zum Cover sagen? Ich liebe es abgöttisch, es hat Rosen, es hat Schrift und nichts weiter und trotzdem ist da nicht, NICHTS. Da ist irgendwie alles. Es schreit nach Tiefgründigkeit.



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[Vielen Dank Daniela für das Buch und dein Vertrauen]

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