Freitag, 1. März 2019

[Rezension] Songbird - Anna Rosina Fischer


Obwohl sie es schon lange ahnte, tief im Innern spürte, traf es sie plötzlich und völlig unerwartet ...

Ella und Sam kennen sich schon ewig, als sie sich endlich eingesteht, dass er ihr mehr bedeutet als alles andere. Zu dumm nur, dass Sam der beste Freund ihres großen Bruders ist. Und dass er ausgerechnet jetzt eine Stelle als Referendar fürs Lehramt antritt – an ihrer Schule. Und dann ist da noch diese Sache mit Milo … Völlig überfordert von ihren Gefühlen setzt Ella ihre eigene Gesundheit gefährlich aufs Spiel und verletzt damit nicht nur sich selbst. Songbird ist so romantisch, chaotisch, witzig und tieftraurig wie die echte, ganz große Liebe.

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Verlag: Ppier Ivi | Preis: 15:00€ | Seiten: 432 | Erscheinungstermin: 1.3.19

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Schwierige Themen und davon gleich mehrere.
Aber ich fand dieses Buch einschlagen, mit einer wirklich krassen Authentizität, die sich für mich im nebensächlichen Umgang mit etwas zeigten, dass sonst immer sehr vordergründig, sehr laut ist. Hier war es leise, es ging nebenher, wurde nicht bemerkt oder nur teilweise zur Sprache gebracht. Das fand ich gut und ich erkläre euch auch warum, denn es ist sicherlich nach dem Lesen des Buches schwer zu verstehen, warum nicht viel eher jemand Ella gepackt hat und sie aufmerksam gemacht hat, ihr geholfen hat.
Erklären kann ich das als Ganzes natürlich nicht, aber ich kann euch sagen warum es in meinen Augen so echt wirkte. Das Thema ist schlimm und werden Dinge getan um alles was damit einhergeht zu verheimlichen, zumindest ist es das was ich im Internet herausfinden konnte und schon öfter gelesen oder in Dokus gesehen habe.
Aber wenn das noch von etwas anderem überlagert wird, z.B. von einem gebrochenem Herzen, wenn alles zu viel wird und wenn es eben einfach in den Alltag hinein fließt ohne vielleicht bei einem selbst Aufmerksamkeit auszulösen. Man weiß um das Problem, man tut nichts dagegen und nichts dafür man lässt es einfach wie es ist und nimmt es mit in den Alltag auf während man andere Probleme, Sorgen und Ängste durchlebt. Das habe ich empfunden. So fühlte es sich an Ellas Geschichte zu lesen und es fühlte sich so auch keineswegs falsch an. Der Umgang mit der Krankheit wirkte nebensächlich und ich weiß es nicht mit Sicherheit aber mir kam beim Lesen die Idee, dass es vielleicht wirklich so gewollt war. Um diese Gefühle die ich hatte oder ähnliche beim Leser hervor zu rufen. Das dazu.

Ansonsten hat mir auch der Rest wahnsinnig gut gefallen. Es war eine verbotene Liebesgeschichte aber es fügte sich oft in Richtungen, die Hoffnung gaben auch wenn es stellenweise so traurig war, dass ich schlimm weinen muss. Eben wie aus dem Leben. 

Ella war manchmal leicht überzogen aber auf eine Weise, die es mir ermöglicht hat sie besser zu verstehen. Alles was sie empfand für Sam war so stark und so extrem auf der einen Seite, dass es zu viel hätte sein können aber ich habe genau das wirklich gut verstanden. Manchmal kenne ich das Gefühl, dass da viel zu viel ist, zu viel Gefühl und zu viele Gedanken und das machte Ella für mich zur Freundin. Ich wollte ihr meine Hand reichen und ihr sagen: ''Ich verstehe dich'' stattdessen konnte ich nur zu schauen und das war oft zum Haare raufen.

Sams Vergangenheit war schlimm und alles was da heraus kam war wirklich traurig, nichts neues aber immer wieder aufs Neue ist das etwas, was mich sehr mitnimmt und die Umsetzung ist der Autorin auch total gelungen. Sie hat all das sehr intensiv geschrieben, sehr authentisch und nah. Es war nicht sehr schwer sich in diese Geschichte hinein fallen zu lassen aber auch in ihr zu leiden war einfach und das habe ich, sehr.
Trotzdem war es gleichzeitig wunderschön und ich bin froh, dass ich Ella und Sam begleiten durfte, sie haben mir wichtige und schöne Stunden geschenkt und einen Nachhall, der es in sich hat.

Für mich ein Buch, was sehr ausdrucksstark ist, tolle Charaktere mit Tiefe hat und auch noch zum dahin schmelzen ist. Ein Buch, das man nicht so schnell vergisst.




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[Danke an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar im Rahmen der Blogtour und Danke an Ina (Ina's little Bakery für die Arbeit und das Organisieren der Tour]

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