Mittwoch, 27. Februar 2019

[Rezension] Cainstorm Island - Der Gejagte - Marie Golien







Eine atemlose Flucht durch eine Megacity. Und Millionen schauen zu.


»Meine Zuschauer lieben die Gefahr. Zumindest, wenn ich sie erlebe und sie durch meine Augen dabei zuschauen dürfen.«

Emilios Welt ist geteilt. Auf der einen Seite das reiche Asaria. Auf der anderen Seite Cainstorm Island, überbevölkert, arm und von Gewalt zerfressen. Dort kämpft der 17-Jährige, umgeben von brutalen Gangs, gegen die Schulden seiner Familie. Eines Tages spricht ihn ein Mitarbeiter von Eyevision an und bietet Emilio einen Deal. Emilio willigt ein, sich einen Chip in den Kopf implantieren zu lassen. Dieser Chip ist an seinen Sehnerv angeschlossen und überträgt jeden Tag eine halbe Stunde lang, was Emilio sieht. Seine Videos, waghalsige Kletter- und Trainsurf-Aktionen, kommen an, die Zuschauerzahlen steigen langsam. Bis sein Leben eine unvorhergesehene Wendung nimmt: Emilio gerät in das Gebiet einer Gang und tötet einen der Anführer in Notwehr. Live und auf Sendung. Das Video verbreitet sich rasend schnell und Emilio wird zum Gejagten. Und zwar nicht nur von der Gang, sondern auch von Eyevision, die sehr eigene Pläne mit Emilio haben.

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Verlag: Dtv | Preis: 17,95€ | Seiten: 336 | Erscheinungstermin: 28.2.19

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Wow, wo fange ich an? Das Cover ist ein Eyecatcher, definitiv und es sprach mich in der Mail direkt an. Dazu kam dieser Klappentext, der, wie ich finde so klingt als ob man von diesem Buch nicht mehr los kommt, wenn man einmal angefangen hat.
Ich kann euch sagen, dieses Gefühl hat sich bestätigt und mehr noch.

Diese Geschichte ist alles. Sie kann begeistern, erschrecken, wütend und traurig machen, zum Lächeln bringen und vor allem eines, den Leser in Atem halten.

Emilio ist ein Charakter, den ich leicht mögen konnte. Er war entspannt, kein übermäßiger Held, nicht übertrieben. Er war genau richtig und hat mein Herz das ein oder andere Mal oder eben auch ein wenig öfter höher schlagen lassen. Sei es weil es so wagemutig auf Gebäude kletterte, sich Verfolgungsjagden lieferte oder weil er einfach eine so richtige Einstellung hatte. Die Züge an seinem Charakter, die besonder hervor stachen z.B. die bedingungslose Liebe seiner Familie gegenüber, die Loyalität seinem Freund gegenüber waren Herz erwärmend selbst in den furchtbarsten Situationen. Und doch zeigte er Mut und oft eine ziemlich scharfe Zunge, wenn er sich mit jemandem anlegen musste.

Was mich sogar noch mehr als Emilio selbst überzeugen konnte war die Story. Was ich hier erleben durfte war sowohl actionreich als auch spannungsgeladen, es war nie langweilig, immer aufregend. 

Diese Geschichte konnte mich catchen mit ihren unglaublichen Szenen, die so lebendig waren als würde ich auch zu Emilios Zuschauern gehören. 

Für mich ist ''Cainstorm Island'' ein absolutes Highlight und zwar nicht nur im Februar sondern ein generelles. 

Ich finde die Bezeichnung Thriller sagt viel zu wenig aus, was dieses Buch besonders macht. Es gibt diese Momente, die einem Thriller durchaus würdig sind und dann gibt es aber noch so viele andere. Dieser krasse Kontrast zwischen Arm und Reich, der dauernd greifbar ist und über alldem liegt ist etwas worüber man auch noch nach dem Lesen nachdenkt und es grenzt beinahe an ein Drama, dass Asaria den Menschen auf Cainstorm Island so ungeheure Dinge antun. Ganz zu schweigen von allem was hinter ''Eyevision'' steht. E hat mich die ganze Zeit irre gemacht, dass die Menschen in Asaria einem Menschenleben so wenig Bedeutung beimessen, so unbedarft verfolgen, wie Leute umgebracht werden und das auch noch anfeuern. Hier wird dargestellt, wie abartig Menschen oftmals wirklich sind und ich fand, dass die Autorin das richtig gut getroffen hat. Damit hat sie etwas ganz, ganz wichtiges gezeigt und ich liebe diese Botschaft.

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[Vielen Dank an den Dtv- Verlag für das Rezensionsexemplar im Austausch gegen meine ehrliche Meinung]

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