Mittwoch, 10. Oktober 2018

[Talk about] Wie das Bloggen mein Denken verändert hat



Mir ist etwas ganz wichtiges bewusst geworden und darüber möchte ich heute schreiben.
Einerseits, weil es mir sehr wichtig erscheint diese positiven Dinge die das Bloggen mit sich bringt hervor zu heben andererseits, weil es mir am Herzen liegt und ich durch das Bloggen sehr viel besser fühle, ausgeglichener, empathischer, fairer, menschlicher.

Warum das so ist und wie das Bloggen überhaupt dazu beitragen kann erzähle ich euch jetzt.




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Als erstes möchte ich anmerken, dass ich generell ein recht emotionaler, empathischer Mensch bin, ich weine ständig, wenn ich irgendwas trauriges sehe oder lese und manchmal kann das ganz schön anstrengend sein.
Aber mir den Kopf zerbrochen und mir intensiv Gedanken gemacht um eine vernünftige Meinung über ein wichtiges Thema bilden zu können habe ich tatsächlich nicht andauernd getan.
Natürlich habe ich mir so meine Gedanken gemacht aber dabei drehte es sich mehr um meine Familie, denn auch da macht man sich einige Gedanken, was richtig und gut und wertvoll ist. Aber vermehrt und vor allem durch das Lesen ist mir für mich selbst klar geworden, ich bin nicht allein auf der Welt. Da sind so unfassbar viele Menschen, Menschen denen es besser geht, Menschen denen es schlechter geht, Menschen die behütet und Menschen die in schlimmen Verhältnissen groß werden. Menschen die keine Möglichkeit haben ein Gefühl für Empathie zu entwickeln, Menschen die zu Monstern werden. Und Menschen die unter Monstern jeglicher Art leiden.
Und sehr, sehr oft geht es in Büchern um beide Kategorien.

Ich lese dauernd und ohne Buch sieht man mich selten, oft bin ich in Welten unterwegs, die unserer kein bisschen ähneln, sie sind Zuflucht vor allem was im Alltag stört, nervt oder anstrengend ist.
Aber es gibt auch Bücher, die spielen im Hier und Jetzt und sie sind zwar erfunden, ereignen sich aber so und anders ständig und überall auf der Welt.

Vernachlässigung.
Drogenmissbrauch.
Missbrauch.
Vergewaltigung.
Mord.
Magersucht.
Rassismus.
Selbstmord.
Mobbing.

Das sind nur einige der Themen, und ich muss sagen, dass keines der Worte bei mir in irgendeiner Form ein gutes Gefühl auslöst. Warum also Bücher mit solchen Themen überhaupt lesen?
Warum sich selbst quälen?
Das habe ich mich oft gefragt, nach jedem Buch das ich beendet hatte und das mir näher ging als mir lieb war. Denn es sind alles Dinge, die passieren in unmittelbarer Nähe.
Heute, Gestern, Morgen.
Und das hat mir Angst gemacht, aber es hat mir auch mit jedem neuen Buch die Augen geöffnet. Mir gesagt, dass ich auch an andere denken muss, das ich mehr Verständnis zeigen muss und viel weniger urteilen muss, denn ich weiß nicht, was hinter einer Fassade steckt.
Und da kam dann das Bloggen ins Spiel. So wenig Reichweite ich im Verhältnis zu anderen auch haben mag, ich werde gesehen, meine Meinung, meine Beiträge. Sie werden gelesen und ich bekomme Sichtbarkeit und es wäre unsagbar unverantwortlich über wichtige Themen nur larifari zu reden. Niemand muss das so ausführlich tun, niemand muss darin so aufgehen.
Aber wenn wir alle umsichtiger werden würden, sensibler solchen Themen und Menschen die sie betreffen gegenüber dann hätten wir so viel gewonnen.

Das ist es was mir das Bloggen Tag für Tag gibt.
Eine Stimme, eine Stimme die laut sein will, die für andere und sich selbst einstehen und sich äußern will, wenn es darum geht nicht mehr zu schweigen.

Es gibt so viele Bücher, die dazu beigetragen haben mich wach zu machen und ich bin wirklich froh darüber umsichtiger geworden zu sein, denn irgendwann könnte mich irgendetwas schlimmes selbst betreffen und dann würde ich mir wünschen weder dafür verurteilt noch ausgeschlossen zu werden, ich würde mir wünschen, dass man mir mit Empathie begegnet, Empathie, die so viele Opfer in Büchern nie kennen lernen. 

Das ist wichtig. Und es ist mir wichtig. Und es war mir vielleicht immer irgendwie bewusst aber es stand mir nie so deutlich vor Augen wie jetzt wo ich blogge.

Das ist etwas, was mir das Bloggen geschenkt hat auch wenn ich mich täglich selbst dazu entscheide gibt es mir so viel. Es verändert mich und mein Denken und das sehr positiv.




Wie steht ihr dazu? Mögt ihr Bücher, die etwas auslösen oder lest ihr lieber Geschichten, die keinen solchen Nachklang hinterlassen?
Ich gebe zu meistens sind Bücher mit ernsten Thematiken keine Bücher, die man richtig gerne liest. Aber man tut sich das ganze an, weil so viele Faktoren sagen, dass es wichtig ist auch über solche Dinge zu lesen und sich darüber eine gesunde Meinung zu bilden.
Was sagt ihr?


6 Kommentare:

  1. Hi Nessi,

    ein sehr schöner Beitrag, vielen Dank für deine offenen Worte <3

    Ich selber meide Themen, die zu sehr in den Alltag greifen, eben weil ich mir in dem Moment schon genug Gedanken darüber mache - beim Lesen möchte ich abends einfach nur abschalten.
    ABER diese Themen sind nicht nur in der Gegenwartsliteratur zu finden: Fantasy, Krimi, Thriller, Science Fiction ... überall trifft man auf Ängste, Mörder, Vernachlässigung usw., nur eben raus gehoben aus "unserer Gesellschaft". Auf diese Art kann ich besser damit umgehen. Natürlich spuken mir dazu dann auch immer viele Gedanken herum, aber es fällt mir nicht ganz so schwer.

    Ich bin ebenfalls ein sehr emotionaler Mensch, habe mir aber im Laufe der Zeit angewöhnt - nicht bewusst - Gefühle die mir zu nahe gehen abzuschotten. Ich könnte sonst wahrscheinlich keinen einzigen Tag überstehen, weil es einfach zu viel ist, was negativ auf einen einprasselt. Dabei bin ich an sich ein sehr optimistischer Mensch, eine Eigenschaft, die mir über vieles hinweg geholfen hat :)

    Das Bloggen und über Themen aus Büchern "reden" bringt auch für mich sehr viel, man setzt sich viel mehr damit auseinander und somit kann ich dir auf jeden Fall nur beipflichten!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Da kann ich auch besser mit umgehen, aber ich finde es für mich selbst wichtig es so ungeschönt zu lesen, wie es in der Welt passiert, ich habe für mich gemerkt, dass ich ganz schön verschlossen gewesen bin und das wollte ich unbedingt ändern und das Lesen hilft mir dabei auch über sowas zu sprechen, offen und möglicherweise Menschen denen schlimmes passiert ist das Gefühl geben zu können, dass sie darüber jederzeit reden dürfen. Ich verstehe dich dennoch sehr gut. :) Es kann sehr blöd im Kopf werden mit solchen Themen im Hinterstübchen durch einen Alltag zu gehen, der nunmal auch Sorgen mit sich bringt.

      So geht es mir mit Nachrichten. Nachrichten zerstören mich wirklich. Wenn ich sehe/lese, dass wieder ein Kind im Wald gefunden wurde oder es eine Messerstecherei gegeben hat oder ein Amokläufer in einer Schule rum geballert hat dann wird mir wirklich anders. Damit komme ich schwer klar einfach weil ich dagegen nichts ausrichten kann und es damit auch real ist nicht wie im Buch ''so passiert'' sondern wirklich passiert ist. Das ist ein kleiner Unterschied der mich aber vollkommen irre macht.

      Bloggen ist Liebe! <3

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    2. Ich schaue mir aus diesem Grund schon seit Jahren keine Nachrichten an und lese auch keine Zeitung. Wenn ich was mitbekomme, dann mal im Radio oder auch Facebook ^^ Ich kann mit so vielen negativen Eindrücken auch nicht klar kommen und stumpfe sehr ab. Traurig, aber anders leider nicht zu ertragen, zumindest für mich.

      Aber ich finde es gut, dass mehr darüber gesprochen wird, so im Austausch finde ich es auch einfacher, als über ein Buch oder eben in den Nachrichten, weil ich dann damit alleine bin. Bei solchen Themen hab ich lieber reale Gesprächspartner gegenüber.

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    3. Guten Morgen! Deinen Beitrag hab ich heute in meiner Stöberrunde verlinkt :)

      Ich wünsch dir einen schönen Tag <3

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  2. Super Beitrag Nessi!
    Sowas in der Richtung kannst du gerne öfter mal schreiben :)
    Liebe Grüße, Shani

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    1. Danke ! <3
      Ich geb mein bestes :) Meine emotionalen Anfälle gibt es hier ja eigentlich häufig. Vor allem zu schlimmen Büchern.

      Mir macht das ''frei heraus schreiben'' auch wirklich Spaß und es hilft. Freut mich sehr, dass dir dieser Beitrag gefallen hat <3

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