Montag, 26. August 2019

[Think about] 13 Reasons Why Staffel 3


Am 23.8. ist die 3. Staffel ''Tote Mädchen lügen nicht'' [13 Reasons Why] auf Netflix raus gekommen. Viele haben sich gefreut, ich zum Beispiel. Und ich habe direkt angefangen sie anzuschauen.

Schaut euch den Beitrag nur an, wenn ihr die Staffel und die davor schon kennt, es sei denn Spoiler stören euch nicht. Ich werde hier nicht das Ende erwähnen oder zu viel zur Handlung sagen aber Spoiler zu Staffel 1 und 2 wird es ganz sicher geben.

Außerdem, wenn euch Themen, wie Gewalt, Sexuelle Gewalt, Extreme Ausdrucksweise, Missbrauch, Drogen usw. in irgendeiner Form zu Nahe gehen lest diesen Beitrag nicht, denn über solche Themen werde ich hier schreiben.

Ansonsten, freue ich mich, wenn ihr diesen Beitrag lest.


Wir wissen bereits, dass aus vielen ''kleinen'' Ereignissen etwas ''großes'' ausgelöst werden kann. Das sagt diese Serie ganz klar. Hannah Baker hat sich umgebracht und es waren viele Dinge, die dazu beigetragen habe. Einige davon mögen uns nicht so schlimm vor kommen, vermutlich weil wir so etwas noch nicht erlebt haben, weil diese Verkettung wie sie Hannah Baker erfahren hat so bei uns nicht stattgefunden hat. Auch ich kann mir nicht vorstellen, je an einen Punkt zu geraten, an dem ich nicht mehr leben will.
Aber so geht es mir. Wie geht es dir? Jeder einzelne da draußen hat eine Geschichte, manche zerbrechen daran. Es ist deshalb so verdammt wichtig, dass wir aufeinander achten, das wir auf unser Umfeld achten. Zuhören und hinsehen. Manchmal kann das den Unterschied machen. Und das sehen wir z.B. an Tyler Down.

In dieser 3. Staffel habe ich sehr viel gelernt. Zumindest ist das mein Gefühl. Nicht alles ist schwarz oder weiß, gut oder böse.

''Monster werden nicht geboren, sie werden gemacht.''


  1.  



Das wird in der ''Behind the Reasons'' Story nach der 3. Staffel gesagt und das ist so wahr. Nehmen wir Monty. Von Anfang an mochte ich ihn, auf eine verkorkste Weise. Montgomery de la Cruz ist ein Charakter in der Serie, der unglaublich wütend ist, bereit zur Gewalt und dafür zeigt er auch keine Reue. Und spätestens zu diesem einen Moment in Staffel 2 war er für viele sicher das Monster. Schätze er konnte sogar Bryce ablösen. Und ja was Monty getan hat war so unendlich furchtbar, eine Szene bei der ich vor Schock gar nicht gemerkt habe das ich weine. Aber wisst ihr, die Hintergründe sind nicht, dass Monty einfach Lust hatte ein Monster zu sein. Sein Vater war ihm gegenüber unglaublich gewalttätig und alles was wir über ihn erfahren zeigt auf, dass es nicht seine Schuld ist, dass er so geworden ist. Selbstverständlich sind das seine Taten und seine Verantwortung daran trägt er allein die Schuld. Aber wie ist er so geworden?! Und das ist es was ich mich in der 3. Staffel wieder und wieder fragen musste. Wie werden Kinder so? Was ist mit ihnen passiert, dass sie keine Zukunft sehen und bereit sind andere zu quälen, zu missbrauchen, Gewalt anzuwenden.

Es war eine Achterbahnfahrt. In jeder Hinsicht. Es ging auf und ab, die Gefühle kochten andauernd über. Jeder hatte etwas, was er niemandem sagen konnte oder wollte. Und da kommt jeder für sich selbst ins Spiel, denn man kann ein aufmerksamer Mensch sein. Man kann auf Freunde und Familie achten, man kann seine eigene Stimme gegen solche Sachen wie Vergewaltigung, Gewalt usw. so laut nutzen wie man will. Deshalb fand ich Jessica auch so, so stark. Sie hat versucht etwas zu bewirken, für sich aber auch für alle Opfer sexueller Gewalt usw. sie alle sind Überlebende. Die Szene dazu war so bewegend.

Ich könnte einen enormen Text über jede Figur schreiben, doch das sprengt einfach alles.

Was ich sagen möchte ist: Schaut hin. Hört zu. Erhebt eure Stimmen.

Einige haben gesagt, dass keine 3. Staffel nötig wäre doch ich persönlich finde, dass sie es war. Sie hat so viel gegeben. Sie hat ausgesprochen was viele nicht können. Sie hat genau das laut und deutlich gesagt was so wichtig ist. Natürlich gab es heftige Szenen in jeder Staffel. Aber ich persönlich finde das umso wichtiger, denn so passiert es. Gewalt sieht nicht schön aus, Gewalt anzusehen ist kein behagliches Gefühl, man fühl sich bei diesen Szenen furchtbar und machtlos und wütend, weil sowas Realität ist. Und deshalb heiße ich all diese Gewaltszenen in dieser Serie gut. Für mich ist das Gewalt, die gleichzeitig wach macht, mit Botschaften und nicht zu letzt dieser: 

Gewalt erzeugt Gewalt.


 Zu glauben das es nun nie wieder Gewalt gegen wird ist Blödsinn, aber dass ich mir wünsche, dass es viele die Augen öffnet die sich ihre Handlungen deshalb noch einmal gut überlegen ist ein Fakt.

Ich habe Hoffnung.
Ihr solltet diese auch haben.

______



 Wie habt ihr die Serie empfunden?

2 Kommentare:

  1. wahre Worte. Ich habe die Staffel gestern auch beendet und war wieder geschockt, verwirrt und mitgenommen von den Folgen. Es werden wirklich schlimme Themen behandelt, die aber leider heutzutage recht häufig vorkommen. Du hast es ganz gut getroffen mit Deinen Worten: "Schaut hin. Hört zu. Erhebt eure Stimmen." Da möchte ich mich anschließen. Danke für Deinen Beitrag.
    Liebe Grüße
    Sandra

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    Antworten
    1. Danke dafür, ich freu mich, dass es andere Menschen wie dich gibt, die das auch so sehen.
      Aber ich finde dadurch das die Szenen so heftig waren waren sie eben auch so lehrreich, weil sie im Kopf bleiben und wirklich schocken. Die Jugend ist doch mittlerweile genau wie viele Erwachene so abgeklärt, abgestumpft, dass sie vieles nicht mehr berührt. Daran sollten wir arbeiten.

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