Mittwoch, 1. April 2020

[Rezension] Wörter an der Wänden - Julia Walton



Eigentlich sollte es einfach sein, Einbildung und Wirklichkeit zu trennen. Doch für Adam, der auf eine Highschool in den USA geht, ist dies eine schier unlösbare Aufgabe, denn er leidet unter Schizophrenie. Er sieht Menschen, die nicht existieren – zum Beispiel Rebecca, eine schöne junge Frau, die ihn wie eine Schwester versteht, oder einen tyrannischen Mafiaboss mit seiner Tommy Gun. Aber ein neues experimentelles Medikament gibt ihm Hoffnung. Jetzt scheint alles möglich – sogar die Liebe zur ungestümen, gnadenlos intelligenten Maya. Für sie will er der großartige Mensch sein, den sie in ihm sieht. Doch dann verliert das Wundermedikament seine Wirkung, und Adam unternimmt alles, um sein 

Geheimnis vor Maya zu bewahren …

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Verlag: Arctis | Preis: 18,00€ | Seiten: 256 | Erschienen: 21.2.20

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Als ich anfing ''Wörter an den Wänden'' zu lesen hatte ich gar keine Vorstellung von dem, was mich erwartet. Ich hatte keine Erwartungen. Und dann wurden diese Nicht-Erwartungen in jedem Maß übertroffen. Ich bin in eine Geschichte gefallen, die sowohl ernst als auch unglaublich humorvoll erzählt wurde. Die Autorin hat es geschafft Fakten über Adams Krankheit einzubringen und ihn dabei aber zu einer Person zu machen, die es mit Humor nimmt. Natürlich hat Adam es wirklich schwer und dem wird sich der Leser auch bewusst aber da ist auch diese Seite an ihm, die einen glauben lässt, dass man den Humor trotz allem nie verlieren darf. Diese Geschichte gibt so viel Hoffnung. Nicht nur denen, die ebenfalls an Schizophrenie leiden sondern auch allen anderen.


Adam ist eine wirklich beeindruckende Figur, er muss sich damit herum schlagen nie zu wissen, was denn nun Wirklichkeit ist und das muss ziemlich hart sein. Seine Gedanken, unbezahlbar. Ich liebe es, wie er schreibt, denn wir erleben Adams Geschichte etwas anders. Er spricht nicht mit seinem Psychologen sondern schreibt ihm und so erfahren wir, was in seinem Leben los ist. Wie der Autorin das gelungen ist finde ich toll. Man hat nicht das Gefühl eine Notiz oder ein Tagebuch zu lesen sondern man wird in seine Erzählung hinein gezogen. Es ist unglaublich lebendig. Und sensibel. Man empfindet automatisch großes Mitgefühl, ich glaube das nicht zu tun ist fast unmöglich, aber man bemitleidet ihn nicht. Macht das Sinn? Adam ist stark, gerade weil er seine ''Schwächen'' kennt. 

Diese Geschichte macht sensibel für ein Thema mit dem man im Grunde kaum etwas zu tun hat wenn man nicht betroffen ist oder jemanden kennt, der betroffen ist. Es also jemandem näher zu bringen, der damit nichts zu tun hat ist toll, weil es sensibilisiert. Offener macht. Und das ist der eine positive Nebeneffekt, der besonders hervor sticht, neben all den anderen.



Neben Witz, einem sensiblen Thema und tollen Charakteren bietet diese Geschichte auch unheimlich viel Charme. Und diesen hat nicht nur Adam. Maya ist mindestens genau so charmant wie Adam und ich mochte ihre Art unglaublich gerne. Wie eigentlich alles an diesem Buch. Es ist ruhig aber man macht sich so viele Gedanken, im inneren brodelt ein Vulkan, man wartet bis er ausbricht was am Ende gewissermaßen auch geschieht. Lasst euch überraschen. Ich jedenfalls mochte den Abschluss.

Dieses Buch ist ein Schatz und ganz nebenbei habe ich gerade entdeckt, dass eine Verfilmung in Planung ist, was ich großartig finde. Es gibt also gleich noch einen Grund dieses Buch zu lesen, denn es ist immer schöner erst das Buch zu lesen und dann den Film zu schauen.

Wenn ihr etwas lesen möchtet das euch bewegt und euren Horizont erweitert, euch aber auch gut unterhalten kann, dann solltet ihr Adam kennen lernen.


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[Vielen Dank an die Netzwerk Agentur Bookmark und den Arctis Verlag für das Rezensionsexemplar]

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