Montag, 28. Mai 2018

[Rezension] Unser Himmel in tausend Farben - Amy Harmon

Moses Wright ist gefährlich, er stiftet Unruhe, das ist wohl allgemein bekannt, doch als er nebenan einzieht kann Georgia ihn nicht ignorieren obwohl sie von allen Seiten gewarnt wird. Denn jeder kennt Moses Geschichte.
In Georgia löst er jedoch Gefühle aus, die sie bisher noch nie gespürt hat.
Sie lässt sich auf ihn und ein Spiel mit dem Feuer ein...

Verlag: Lübbe Ink | Preis: 14,99€ | Seiten: 448 |
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Der Klappentext hat mich etwas in die Irre geführt, denn das dieses Buch nicht nur eine 0815 Liebesgeschichte ist steht da nicht.
Es klingt vielmehr danach als ob es genau das ist.
Falls euch dieser Verdacht davon abhält Amy Harmons Bücher zu lesen - springt über euren Schatten, denn ihr bekommt etwas, was man wirklich selten findet. 

Es gibt immer Bücher, die das gewisse Etwas haben, das was einen wirklich enorm bewegt aber dieses Buch hier ist anders.
Ich habe angefangen und war auf einer Pferderanch. Nicht meins. Absolut nicht. Und nach ''Für immer Blue'' waren meine Erwartungen an die Autorin dermaßen hochgeschraubt, dass ich dachte dieses Buch gar nicht mögen zu können. Doch ich habe mich geirrt. Denn die Ranch und auch die Pferde haben eine Bedeutung, eine große. Und sie wird wichtig und ein Teil vom Leser auch ganz unverhofft und ungewollt, denn ich bin kein Pferdefreund und am Ende habe ich sie hier dennoch in mein Herz geschlossen. Ein wahres Wunder. Aber nur eins von vielen in dieser Geschichte.

Georgia ist ein Landei, ich kann es nicht anders sagen und sie wirkt naiv und als würde sie hinter dem Mond oder in einer anderen Zeit leben. Erst hat mich das gestört ich wusste nicht, wie ich mich mit ihr identifizieren soll, wir hatten nichts gemeinsam. Dazu kommt, dass sie sehr ehrlich ist, sie lügt nicht, hält ihre Gefühle nicht versteckt und hat kein Problem damit offen auszusprechen, was in ihr vorgeht und als das bei mir ankam wurde sie für mich zur Heldin. 
Ich habe von so, so vielen Protagonistinnen gelesen und keine war so direkt wie sie und ich habe das genossen und jedes Wort aufgesogen, das sie gesagt hat. Sie wirkte plötzlich nicht mehr wie ein Mädchen aus dem Wald sondern reif und erwachsen und wie ein großes Vorbild. Ein unerschrockenes, selbstbewusstes Mädchen von gerade einmal siebzehn Jahren. Das fand ich bemerkenswert und es wirkte nicht eine Sekunde gekünstelt.

Und Moses der lebt irgendwie im hier und jetzt und dann wieder in seiner eigenen Welt, den Hintergrund, den sein ''Unruhe-stiften'' hat fand ich toll, zuerst gingen meine Gedanken in eine sehr skurrile Richtung, doch dann machte es einfach nur Sinn. Das ganze war großartig durchdacht mit Wendungen, die ich niemals hätte kommen sehen, selbst wenn man sie mir direkt vor die Nase gesetzt hätte.

Und dann kam die Tragik auf die ich die ganze Zeit so sehnlichst wartete, und als die dann kam hat sie mein Herz ein bisschen gebrochen. Und dann mehr und mehr und mehr. Es war wirklich schlimm all das so nah mitzuerleben ohne etwas dagegen tun zu können, ich habe gezittert und gehofft, dass alles einen Weg geht, den ich akzeptieren kann... mehr dazu erfahrt ihr wenn ihr das Buch lest.
Ich habe zwar ''Für immer Blue'' noch mehr in mein Herz geschlossen, aber dieses hier hat mich auf eine Ebene berührt von der ich nicht wusste, dass sie in mir ist, dass ich fähig bin so weit zu glauben und alles was ich weiß ein Stück weg zu schieben um dem hier Platz zu machen. Doch Amy Harmon hat es durch meine Mauer geschafft, wieder und wieder und vollkommen. Ich bewundere ihre Wandlungsfähigkeit, im Schreiben. In den zwei Werken die ich nun von ihr kenne hat sie Protagonistinnen erschaffen die zwar ungewöhnlich stark sind aber sich in keiner Weise ähneln. Und Georgia ist eine, die sowieso Einzigartig ist, eine solche Person hab ich noch in keinem Buch getroffen.

Es war toll und neu und hat mich tief berührt auf eine Weise, die ich noch nicht ganz verstehe und vielleicht nie verstehen werde. Amy Harmon hat mir mit Moses und Georgia bewiesen, dass es egal ist was passiert, was andere sagen oder glauben, dass nur zählt was man selber daraus macht, wofür man sich entscheidet einzustehen, wen man in sein Leben lässt. Und das kann sie wie keine Zweite.
Abschließend muss ich sagen, dass sie mich nach ''Für immer Blue'' zwar schon am Haken hatte aber nach dieser Geschichte bin ich ihr verfallen.



 Amy schreibt wie ein Gewitter, das gerne ein Sonnenstrahl wäre. Wie die Dunkelheit, die sich weigert wirklich schwarz zu sein und mal Dunkelblau, mal grau oder leuchtend Gelb ist. Sie ist alles und sie schreibt als könnte es keine Farbe geben, die sie nicht beschreiben könnte. Ich kann es nicht anders ausdrücken - Amy Harmon malt mit Worten.


Ja es ist wieder nichtssagend und doch schon. Aber es lässt wieder nicht vermuten was drin steckt. Also macht nicht den Fehler es aufgrund von Cover oder Klappentext wieder weg zu legen, denn da steckt mehr drin als ihr je denken könntet.


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