Jeder hat Narben. Manche sind nur besser zu sehen.
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Verlag: Heyne fliegt | Preis: 16,00€ | Seiten: 416 | Erschienen: 14.10.19
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Dieses Buch ist eine Wucht, alles schlägt so heftig auf einen ein, dass man kaum glauben kann das man gerade nur liest.
Natürlich handelt es sich um eine Thematik, die auch wirklich vorkommt, es gibt Menschen mit Narben. Überall. Sichtbare, unsichtbare. Und hier geht es um Ava und ihre Narben sind sichtbar, sichtbar für alle und sie kann sie nicht verstecken. Und man erlebt ihre ganze Welt mit diesen Narben, mit den ganzen Gefühlen die damit zusammen hängen, die alten Wunden und die neuen, die man ihr zufügt, während sie das erste Mal danach wieder auf eine öffentliche Schule geht. Und ja, manchmal wurde mir das alles zu viel. Ich konnte das alles kaum aushalten. Es war einfach unvorstellbar schlimm, ich habe schon auf den ersten Seiten weinen müssen und das zog sich durch das Ganze Buch.
Aber es ist nicht nur die Tragik in dem Buch, die mich so berührt hat sondern auch eine bestimmte Freundschaft, die durch all das erst so richtig wachsen kann. Es war so, so schön, dass Ava das passiert ist, dass sie nicht mehr alleine war. Ich habe mich irre gefreut und diese Stellen auch total gerne gelesen.
Was ich auch toll fand war, dass die Autorin keine künstliche Liebesgeschichte mit eingebaut hat. Ich finde dadurch hatte das Buch einfach sehr viel mehr Authentizität, denn dieses ''Der richtige kommt und alles ist gut auch für das Mädchen mit den Narben'' war einfach nicht der Fall. Die Autorin hat und zwar auf hochemotionale Weise der Protagonistin einen Weg zurück ins Leben geebnet und sie auf diesem Weg zu begleiten war einfach grandios. Danke, danke, danke, Erin Stewart, dass du das für Ava getan hast. Und auch für alle Avas da draußen.
Und was hat verhindert, dass ich ein weinendes Häufchen Elend war? Die Witze zwischen den beiden Freundinnen. Natürlich sind sie sehr makaber und auch ganz und gar nicht lustig, wenn ich das sagen würde. Aber zwischen zwei Menschen mit einem sehr ähnlichen Schicksal ist es eine Erleichterung, denn sie scherzen, sie nehmen am Leben teil und zeigen damit irgendwo ja auch, dass sie zusammen gehören. Auch andere Buchcharaktere oder Charaktere aus Filmen machen solche Witze und sie sind okay, sie sind witzig und sie heitern sie Betroffenen auf auch wenn vielleicht der ein oder andere meint, dass das nicht geht. Ich finde, dass es eben zwischen diesen beiden Mädchen wie ein Bindeglied wirkt und mochte es sehr.
Alles in allem ist dieses Buch für mich ein Schatz, ein Buch bei dem ich gar nicht damit gerechnet hatte, dass es so gut wird, dass es zu einem Highlight wird, dass ich weinen werde und es lieben werde und es nie wieder her geben werde.
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[Vielen Dank an den Heyne fliegt Verlag für das Rezensionsexemplar im Austausch gegen meine ehrliche Meinung]
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