Sonntag, 11. Februar 2018

[Rezension] - Deep Fall Lousie Kendal - Chloé Jensen


Ich füge euch hier den original Klappentext ein, damit ich nicht zu viel verrate und ihr, falls ihr es lest, genau das wisst, was ich gewusst habe.

Packend. Verstörend. Eindringlich. Ein Millionär-Liebesroman, der unter die Haut geht!
Die junge Louise Kendal ist ein Unterschichtsmädchen aus einer heruntergekommenen Plastiksiedlung. Ihr trostloses Leben wird einzig durch ihre guten Noten und eine intensive, geheime Liebesbeziehung versüßt. Ihr verbotener Liebhaber, der sie zärtlich liebt, stillt dabei ihre verborgenen Sehnsüchte und entfacht ihre Leidenschaft. Doch als sie eines Tages ihrem schlimmsten Albtraum begegnet, wird sie schwer traumatisiert. Ein Trauma, das fortan droht, ihr Leben zu zerstören.
Viele Jahre später ist Louise Kendal zu einer erfolgreichen Frau geworden und kämpft mit den Schatten ihrer Vergangenheit. Sie wird vom skrupellosen Selfmade-Millionär Joshua Madison verfolgt. Er will sie besitzen! Doch damit nicht genug. Adrian Reevers-Meyers, reicher Upper Class Business Man und Joshuas Erzfeind, macht ihr ebenfalls den Hof und scheint um einiges vertrauenswürdiger zu sein als Joshua selbst. Doch was hat er vor? Während Gut und Böse verschwimmen und Louise den beiden Männern verfällt, beginnt ihr gnadenloser Kampf um das nackte Überleben.





Fast möchte ich euch warnen. In irgendeiner Form tue ich das auch sicher, doch ich möchte einfach gerade die Worte strömen lassen, die mir seitdem ich mit diesem Buch begonnen hatte auf der Seele liegen.
Dieses Buch ist keine einfache Kost, nicht mal im Ansatz.
Es passieren Dinge die, wie der Klappentext ganz treffend verrät, verstörend sind und ja verdammt, das sind sie. In Liebesromanen/New Adult habe ich schon einiges gelesen und es gibt immer Abgründe, doch die, die sich hier auftun sind so enorm und dunkel, dass ich wirklich oft zu kämpfen hatte und schlucken und mich sammeln musste, ehe ich weiter lesen konnte.
Wenn das der Plan der Autorin war hat sie es geschafft.

Es liegt eine sehr aufregende Lesezeit hinter mir in der ich Dinge gesehen habe, die ich eigentlich nur gelesen habe und dennoch standen sie mir klar vor Augen, was mich in Angst und Schrecken versetzt hat. Denn es gab bestimmte Szenen, die waren so kaputt, dass sie weh taten. Wirklich weh taten. Ich habe den Kloß im Hals gespürt und es fühlte sich an wie ersticken. Es ist mir nicht ganz gelungen die Botschaften heraus zu filtern, weil ich darauf konzentriert war Louise und ihre Erlebnisse a.) zu analysieren und b.) zu verarbeiten. Doch wenn ein Buch irgendetwas auslöst ist es ein gutes, oder?

Ich kann sagen, dass es kein Mainstream ist, nicht jeder wird dieses Buch lieben, wenn man es überhaupt lieben soll, denn ich interpretiere in dieses Buch etwas ganz anderes als das. Ich bin maßlos schockiert. Es war so unheimlich, grausam und düster. Aber es passte. 
Es war unangenehm und es hatte etwas beklemmendes, aber es war dieses Feeling, das eben wirklich erzeugt wurde.
Es war nicht nur der Gedanken, ''jetzt müsste ich mich aber bedrückt fühlen'', nein ich war so, die ganze Zeit.

Ich will nicht auf die Thematiken eingehen, mit denen sich Chloé Jensen befasst, denn ich denke, dass man da einfach zu viel verraten könnte. 

Es gibt Liebesszenen, die wirklich sehr explizit waren, sehr Detailreich und wirklich dreckig. 
Das ist sicher nicht jedermanns Geschmack, vor allem wenn man eher seichteres gewöhnt ist wie ich. Im Nachhinein betrachtet kann ich mir vorstellen, dass es ausdrücken soll, dass Frauen eben so denken und handeln dürfen, all das ausleben dürfen, wie es ihnen gefällt, während des Lesens war es mir aber etwas zu nah, zu viel. Nicht mal im schlechten, denn es ging mehr um die zahlreichen Kleinigkeiten, die Chloé beschrieben hat. Die haben sich irgendwie in mich hinein gebohrt, ich stand jedes mal daneben obwohl ich es meistens nicht wollte, ich wollte Abstand, den ich nicht bekam, weil diese Geschichte extrem packend ist.

Was soll ich sagen?
Es hat mich vor allem auf diese ''Fasziniert vom grausamen Weise'' angesprochen. 
Es hat aber einige meiner persönlichen Grenzen einfach umgenietet.
Ich kann nicht und werde nicht sagen, es war gut oder es war schlecht, denn es hat mit mir etwas ganz anderes gemacht. Es hat mich dazu gebracht vieles auszublenden was meine persönlichen Grenzen überschritt und stattdessen mehr über die Hintergründe nachzudenken. Echte Hintergründe, die ich teilweise sehr traurig und oft einfach unmenschlich und widerlich fand, doch das was Chloé beschreibt ist die Realität. Natürlich hören wir solche Dinge nicht, aber wir kennen die Welt und wir wissen, was sich alles hinter verschlossenen  Türen abspielen kann, das hat mich verstört. Hochgradig.

Louise ist ein Fall für sich und fernab von jeder klassischen Protagonistin. Sie ist traumatisiert aber auch lebendig, die ist wild und ungezügelt, oft und sie lebt ihre Sexualität so aus wie sie will, was im Buch dauerhaft präsent ist. Sie kam mir oft sprunghaft vor und ich war manchmal etwas zu langsam für sie. Ab und zu musste ich schmunzeln, weil ich dachte im Kopf eines Teenager-jungen zu sein. Sie hatte ihre guten Seiten, aber ich glaube nicht, dass sie ein ''Everybodys-darling'' sein soll, ich denke sie soll genau das sein, verrucht, dreckig, ungefiltert, derb.
Genau wie das Buch.

Man könnte beinahe eine Warnung auf die erste Seite des Buches schreiben, denn für zart besaitete ist es sicher viel zu heftig und wie schon gesagt ging es auch mir gehörig an die Nieren, denn ich wusste nicht was auf mich zu kommt und vom Klappentext her habe ich das nicht kommen sehen, dennoch ich bin überrascht über die Wirkung, die Worte haben können. Danke dafür Chloé.



Am Anfang dachte ich, dass ich im falschen Buch bin. Die Sprache ist sehr herb, sehr rau aber das gehört einfach so. Und so wie Chloé Jensen all das geschrieben hat, hat es auch mit dem Schreibstil gepasst. Man gewöhnt sich auch sehr schnell an Louise, denn ich denke diese Protagonistin hat ihrer Autorin den Stift praktisch aus der Hand genommen und selbst geschrieben.
Wenn ihr solche hart geschriebenen Geschichten mögt, dann ist das hier wie für euch geschrieben.


In diesem Genre ist es finde ich sehr frisch. Es drückt für mich vor allem aber perfekt aus, wie Louise sich gefühlt haben musste. Die zwei Seiten ihrer selbst. Ich finde es sehr passend und super schön.


[Danke Chloé für das Rezensionsexemplar]

2 Kommentare:

  1. Tolle Rezi macht Lust dieses Buch zu lesen!!ich liebe einfach Bücher zu lesen die nicht die Norm sind!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke du liebe, wenn das so ist kann ich es dir nur empfehlen, denn der Norm entspricht es wirklich nicht. Es ist sehr dunkel, aber du hast ja die Rezi gelesen.

      Falls du es liest sag mir unbedingt bescheid, wie es dir gefallen hat <3

      Löschen

Ja, ich habe die Informationen zum Datenschutz gelesen.

3 Gründe auch Band 2 zu lesen | Lilous Wundergarten 2 | Sarah Nisse

*Werbung Als Enzo und Lilou den Wundergarten betreten, trauen sie ihren Augen kaum: Am Rand des kleinen Waldstücks, dort, wo sonst der grumm...